Was ist eine Bauvoranfrage?
Eine Bauvoranfrage ist ein Verfahren, bei dem vorab geprüft wird, ob ein geplantes Bauvorhaben den geltenden baurechtlichen Vorschriften entspricht. Sie wird bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde eingereicht und liefert durch den Bauvorbescheid eine verbindliche Aussage zur Genehmigungsfähigkeit.
Dieses Verfahren ist vor allem bei unklaren rechtlichen Voraussetzungen sinnvoll. Wenn etwa kein Bebauungsplan vorliegt oder das Vorhaben von üblichen Vorschriften abweicht schafft ein Bauvorbescheid Planungssicherheit. Dieser ersetzt aber keine klassische Baugenehmigung.
Was kostet eine Bauvoranfrage?
Je nach Bundesland und Regelung der zuständigen Behörde kostet eine Bauvoranfrage entweder eine pauschale Gebühr oder einen prozentualen Anteil der voraussichtlichen Baukosten. Für kleinere Bauvorhaben sind pauschale Gebühren gängig, während die Kosten bei umfangreichen Bauvorhaben oft anhand der voraussichtlichen Baukosten berechnet werden.
Während in Niedersachsen und NRW die Bauvoranfragen meist zwischen 50 und 200 Euro kosten, fangen in Bayern und Baden-Württemberg dort erst die Kosten an. Abhängig vom Prüfaufwand kann eine Bauvoranfrage sogar bis zu 1% der geplanten Baukosten betragen.
Optional können für die Bauvoranfrage Pläne, Zeichnungen oder andere Unterlagen erforderlich sein, die durch Architekten oder Ingenieure angefertigt werden. Die Honorare für deren Dienstleistungen richten sich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).
Was benötigt man für ein Bauvoranfrage?
Für eine Bauvoranfrage sind spezifische Unterlagen erforderlich, die je nach Bundesland variieren können. In der Regel werden folgende Dokumente benötigt:
- Ausgefülltes Bauvoranfrageformular: Das offizielle Formular der zuständigen Baubehörde, vollständig ausgefüllt und unterschrieben.
- Lageplan des Grundstücks: Ein aktueller Auszug aus der Flurkarte oder dem Liegenschaftskataster, der die genaue Lage und Grenzen des Grundstücks zeigt.
- Baubeschreibung: Detaillierte Angaben zum geplanten Bauvorhaben, einschließlich Art der Nutzung, Größe, Geschosszahl und Bauweise.
- Entwurfsskizzen oder Bauzeichnungen: Grundrisse, Schnitte und Ansichten des geplanten Gebäudes, um das Vorhaben anschaulich darzustellen.
- Angaben zur Erschließung: Informationen über die Anbindung an das öffentliche Straßennetz sowie die Ver- und Entsorgungseinrichtungen (Wasser, Abwasser, Energie).
- Fotos des Grundstücks: Aktuelle Aufnahmen, die den Zustand und die Umgebung des Grundstücks dokumentieren.
Wie lange gilt ein Bauvorbescheid?
Die Gültigkeit eines Bauvorbescheids variiert je nach Bundesland und beträgt in der Regel zwei bis drei Jahre. Wird innerhalb dieses Zeitraums kein Bauantrag gestellt, verliert der Bauvorbescheid seine Bindungswirkung. Vor Ablauf der Frist besteht die Möglichkeit, eine Verlängerung zu beantragen. In den meisten Bundesländern kann die Gültigkeit auf schriftlichen Antrag hin um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Bauvoranfrage - Muster PDF
Für die Bauvoranfrage wird ein einfaches, standardisiertes Formular verwendet. Dieses Formular enthält alle grundlegenden Angaben, die für die Vorprüfung des Bauvorhabens erforderlich sind. Es umfasst die Grundstücksdaten, eine kurze Beschreibung des geplanten Projekts und die notwendigen beizufügenden Unterlagen.
Ein solches Musterformular kann oft direkt auf der Website der zuständigen Behörde heruntergeladen, ausgefüllt und per Post oder digital eingereicht werden. Eine ausfüllbare Muster PDF für eine Bauvoranfrage findet man bei der Landesregierung Niedersachsen: https://www.umwelt.niedersachsen.de/download/147198/5_Bauvoranfrage_73.pdf